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MEINE LIEDER

Hier findest Du eine Auswahl meiner Liedtexte. Diese Auswahl wird nie komplett sein, da ich ständig zu neuen Liedern inspiriert werde. Sie wird aber regelmäßig erweitert, es lohnt also, immer mal wieder vorbei zu schauen.

| Maria | An die Terroristen von Beslan | An so `nem Abend | Phallus | Geiz ist geil | On the road again | Putztag | Der Fahrschein | Das Riesenosterei | Advent | Weihnachten | Meine letzte Rettung | Guter Christ | Christlich-säkular | Mutlos | keine Wärme | Mallorca | Alter Freund | Laß mich bloß nie mehr allein | ein letztes Goodbye | 25 Jahre | Alte Tinte | Wieder allein | Trostlied | Auf der Suche nach meinem Glück | Einfach vergessen | Herzdiebin | Was ich dir noch sagen wollte | Die gute alte Zeite | Stolz darauf, deutsch zu sein? | Gottes Engel | Happy Birthday | Das Leben könnte so einfach sein | Mr. Wichtig | Es tut mir leid | Am Leergutautomat | Gottes Nähe | Ackermanngeschwätz | Frustlied | Der Mutter gewidmet | Grabt das Kriegsbeil ein | Damit ein Wunder geschieht | Die Kassiererin | Nach Psalm 13 | Eines Tages | Lena und Tom | Möge Friede und Gerechtigkeit mit Dir gehen | Schlaflos | Die Nachbarin | Nur in Afghanistan | laber blubber schwall | Vater werden ist gar nicht so schwer |

 

 

Foto: Herbstblatt

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Maria

Maria heißt sie, diese alte Frau,
die auf dem Sofa sitzt, die Haare grau,
die Haut ist faltig, sie hört und sieht fast nichts mehr,
und nachts durchzuschlafen fällt ihr schwer.
Und sie erzählt aus ihren Erinnerungen,
manches weiß sie noch genau, anderes ist mit Phantasie verwunden.
Sie erzählt von Dingen, die sind Jahrzehnte her,
von Menschen, die leben längst nicht mehr.
Sie hat zwei Kriege erlebt, und am Wiederaufbau,
hat sie ihren Teil gehabt, als Trümmerfrau.
Ihr Mann starb viel zu früh, ein Sohn kurz darauf,
sie hat viel gelitten, doch sie gab sich nie auf.
Sie hat sparsam gelebt, doch nicht gegeizt
hat sich Urlaub gegönnt und die Welt bereist
sie hat Freundschaften und Kontakte gepflegt
und solange es ging allein in ihrem Haus gelebt
jetzt wohnt sie bei ihrem Sohn
und sie weiß, das ist für sie wohl die letzte Station
aus Wewechen wurden Gebrechen, stark und schwer
alleine zu wohnen, ging nicht mehr
Ihr Haus mit dem riesigen Garten hat sie heute nicht mehr
das alles aufzugeben fiel ihr sehr schwer
sich einzugestehen, dass sie nun andere braucht
dass sie langsam, aber unhaltbar, ihre Kraft aushaucht

An die Terroristen von Beslan

Was hat euch getrieben, welche teuflische Macht,
dass ihr diesen unsagbar grausigen Plan erdacht?
Was ist euch widerfahren, was hat euch euer Herz geraubt
jeden noch so kleinen Zugang zu Anstand und Mitgefühl verbaut?
sagt wie habt ihr euch gefühlt, an diesem Tag
als ihr hunderte von Menschen ermordet habt?
als ihr mit Sprengstoff und Granaten kleine Kinder und Frauen
niedergemetzelt habt, konntet ihr dabei hinschauen?
Wie geht es euch heute, nach dieser Tat,
die hunderte von Kindern das Leben gekostet hat,
die überlebenden ihr ganzes Leben lang traumatisiert,
hat euch das bei euren Plänen nicht das geringste interessiert?
Was auch immer ihr erlitten habt
es rechtfertigt nicht eure grausame Tat
Glaubt ihr, das war Allahs Wille, hofft Ihr, dass er euch verzeiht
dass er diesen Tag vergisst bis zum Ende der Zeit?
welche Strafe ich euch wünsch, dafür reicht mein Wortschatz nicht
doch ich hoffe, dass sie euch trifft beim jüngsten Gericht

 

 

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An so nem Abend

Wenn ich an so einem Abend alleine bin
für mich Gitarre spiele, meine Lieder sing
dann geh ich in mich, hör in mich hinein,
denk an das was gewesen ist, an das was ist und was wird sein

Ich lass Revue ablaufen, was alles geschah
vieles macht mich traurig, manches wird mir klar
manches was ich tat, wünscht ich wäre nie geschehen
doch die Zeit läuft weiter, lässt sich nicht zurückdrehen

Ich denk an jene Menschen, die leiden mussten wegen mir
wegen meinem Stolz, wegen meiner Gier
wünsch mir dass ihre Wunden heilen, dass es keine Narben gibt, wünsch mir Gott an ihre Seite, der heilt, was ich versiebt

Und ich denk an morgen, an die nächste Zeit
Ich blick jetzt nach vorne, nicht nach der Vergangenheit
wird das was ich mir vornahm auch gut gehen
reicht mir die Kraft, das durchzu
stehn

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Ich danke all jenen Menschen, die mich bei der Produktion meiner Lieder unterstützt, mich zu diesen inspiriert und immer wieder ermutigt haben, diesen Traum zu leben.
Besondere Erwähnung verdienen hier:
Thilo, Peter, Jessie, Evelynn, Annika, Dani, die Eltern, Dominik, Dorle, Götz, Hartmut, Iwona, Lisa, Sandra, Stella, Monja, Kathrin, Fiona, Leni, Michael, Volker, Stefan, Nastia, Sille, Jule, Hantschi und Katinka. Außerdem natürlich meine Frau Gülüşan und meine Kinder Oktay, Sara Ipek und Benjamin Adem.

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Phallus

neulich war ich essen, Freitagabend in Hagen
da hörte ich, wie junge Männer so ihre Autos plagen
die fahrn mit Vollgas an der Ampel an,
dass man den Reifenabrieb mit dem Löffel aufsammeln kann
und um die Kurven, dass man vor Reifenquitschen den Motor nicht mehr hört,
mit einem Auspuff, der wie der defekte eines 40-Tonners röhrt.

Ich denk da fahrn zwei Spinner heim und erfreu mich an meinem Mahl
aber weit gefehlt, das ist hier Brunftzeit-Ritual
Wegen 2 3 blonden Girlys heizen die zig mal ums Carré
die armen mit nem Opel, die reichen mit nem BMW
alle Autos sind aufgemotzt und soweit tiefergelegt
dass der Spoiler jedes Staubkorn von der Straße fegt

Und da frag ich mich, hat denen niemand beigebracht,
wie ein Mann sich galant eine Frau anlacht
Oder wollen die ausgleichen, was ihnen an Länge fehlt
dann haben sie sich ein stinkendes lautes Phallussymbol gewählt

Zuhaus schau ich in den Garten, und da wird mir klar
das Balzverhalten mancher Menschen ist sehr sonderbar
die Vögelmännchen die zwitschern um die Weibchen, das ist eine Pracht
doch die prahle mit Unsinn, dass es nur so kracht
werben mit Breitreifen und Spoilern und mit viel PS
mit Sportauspuff und Subwoofern für das weibliche Geschlecht

 

 

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Geiz ist geil

Die ganze Menschheit ist sich in einem Punkt einig
Geiz ist geil!
Die einen bekennen offen, andere denken heimlich
Geiz ist geil!

Da ist der Fußballprofi, der Steuern in Monaco spart
da ist die Partei, die Spenden auf Schwarzkonten verwahrt
Da ist der Spediteur, der seinen Fahrern keinen Pausen erlaubt
und der Finanzminister der uns unseren Wohlstand raubt
Da sind die Schnäppchenjäger, die bei Aldi einkaufen gehen
und die GEZ-Umgeher, die schwarz Radio hören und Fernsehen
Hast du dich schon gefunden, hab ich dich schon genannt
hast du dich schön öffentlich zum Geiz bekannt?

da ist der, der seine Produkte im Fachgeschäft auswählt
und sie dann beim Billiganbieter via Internet bestellt,
da sind die Schmuggelzigarettenraucher und die Schwarzarbeiter
die Einkommen-am-Finanzamt-vorbei-leiter
die Raub-Kopierer und die Einwegflaschentrinker
die Schnorrer und Abzieher, die Kollegen-Linker
Hast du dich schon gefunden, hab ich dich schon genannt
hast du dich schön öffentlich zum Geiz bekannt?

Doch unser Geiz fordert seinen Tribut,
Geiz und Luxus, das geht nun mal nicht gut
ob Schweine, ob Geflügelpest, ob BSE
ob Unglücke mit Reisebus oder Gefahrgut-LKW
Die Wirtschaft stagniert, die Arbeitslosigkeit steigt,
und es kommt wohl nur noch schlimmer, ganz einfach weil
die Menschheit in dem einen Punkt Einigkeit zeigt,
und in einem Satz ausdrückt: Geiz ist geil!

Wir würden es alle gerne ändern, an uns liegt es nicht
es sind immer die anderen, jeder kennt so einen Bösewicht
den Span im fremden Auge sehen wir schon von fern
den Balken in unserem eigenen ignorieren wir gern
unser Fleisch ist schwach, da mag der Geist noch so willig sein
uns so tappen wir tagtäglich in die Preisfalle rein
Wir handeln und vergleichen auf Teufel komm raus
und schalten Hiobsmeldungen im Radio aus

On the road again

Die erste WG nach Pension Mama
war nicht geplant für immer, das war schon klar
und als der Termin für den Auszug kam
dachte ich jetzt fängt das solide Leben an

Jetzt hatte ich eine Wohnung ganz für mich allein
und mit viel Elan richtete ich mich ein
doch kaum ein Jahr später zieht es mich schon wieder fort
ein neuer Job an einem fremden Ort

On the road again in ein neues Glück
den Hausrat im Auto es gibt kein Zurück
meine alten vier Wände starren mich leer an
Melancholie zieht mich in ihren Bann

So viel ich auch aufgebe, soviel ich auch verlier
weiß ich doch ich lass nicht nur schöne Erinnerungen hier
doch nach dem Ende kommt immer ein Anfang
und so fang ich woanders ganz von vorne an.

manchmal fühl ich mich heimatlos
krieg keinen Fuß in meine Umwelt rein
hab zwar Wohnung und Beruf
bin aber trotzdem nicht daheim

 

 

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Putztag

Heute ist schon wieder Montag und noch fünf qualvolle Tage
sind es bis zum Wochenende, wie ich die Zeit wohl ertrage
fünf Abende mit langem Fernsehprogramm
fünf lange Nächte, in denen ich nicht schlafen kann.
Doch dann ist endlich Samstag, und mein Innerstes frohlockt
denn Samstag ist Putztag, das bringt mich aus meinem Loch

Dachboden kehren und das Treppenhaus saugen
Fliesenboden schrubben und Gehweg entlauben
Türen und Fenster abledern und Briefkästen abwischen
Spinnweben entfernen in Ecken und Nischen
Hab ich das alles getan, bin ich erst richtig warm
dann fange ich mein Auto zu putzen an
dann wird geschäumt und gebürstet, gedampfstrahlt und gespritzt,
damit das Auto hinterher wie nagelneu glänzt und blitzt
Ja das ist ein Samstag nach meinem Plan,
ja so fängt das Wochenende erst richtig an.

Samstag ist der Tag an dem ich nicht lang schlafen kann
da lachen mich am frühen morgen Besen und Putzeimer an
schlaf ich lang dann träume ich von fallendem Laub,
von Schlieren und Flecken und meterhohem Staub.
Doch der schlimmste Alptraum ist, dass ich das Putzen verschlaf, deshalb stehe ich schnell auf und freue mich ich darf

Mein größter Traum wäre ein eigener Garten vor der Tür,
den würde ich hegen und pflegen, mit Liebe und Gespür,
neben den Pflanzen gälte mein größtes Augenmerk,
exakt präzise und genau dem Gartenzwerg.
weil ich mir dies kleinbürgerliche Glück nicht leisten kann
vergesse ich es und fange mit dem verbliebenen an

Dachboden kehren und das Treppenhaus saugen
Fliesenboden schrubben und Gehweg entlauben
Türen und Fenster abledern und Briefkästen abwischen
Spinnweben entfernen in Ecken und Nischen
Hab ich das alles getan, bin ich erst richtig warm
dann fange ich mein Auto zu putzen an
dann wird geschäumt und gebürstet, gedampfstrahlt und gespritzt,
damit das Auto hinterher wie nagelneu glänzt und blitzt
Ja das ist ein Samstag nach meinem Plan,
ja so fängt das Wochenende erst richtig an.

Der Fahrschein

Es war neulich Abend, da klingelte das Telefon
Am andern Ende war mein Freund Balduin aus der Nähe von Iserlohn
Der lud mich ein ihn zu besuchen, was bis dato nicht so oft vorkam,
Weil das Zugfahren so romantisch ist, beschloss ich mit dem Zug zu fahrn.

Früh am nächsten Morgen war ich im Reisecenter der Deutschen Bahn,
die lange Schlange verriet mir, da hat sich zig Jahre lang nichts getan
Von acht modern gestylten Schaltern brannte nur an zweien Licht,
die verwaisten sechs verrieten mir, da ist Besserung irgendwann in Sicht

Nach zwanzig Minuten Stehen wurde mir die Ehre der Bedienung zuteil
Doch das Erwerben eines Fahrscheins verlangte Kenntnis im Detail
Gutenabend oder Wochenendticket, Bahncard mit Frühbucherrabatt
Normative Verspätung der Züge - eine Aufgabe die es in sich hat

Es war Stunden später, da hatte ich das Ticket in der Hand
den Preis dafür verrat ich nicht, in verhandel noch mit meiner Hausbank.
Reiselustig suchte ich den Platz, den ich auf Empfehlung reservieren lassen tat,
das war nicht umsonst, dafür vergeblich, da es genug Sitzplätze gab.

Wegen einer Baustelle auf der Strecke, wurde der Zug umgeleitet nach Trier
dort angekommen hieß es "aussteigen, dieser Zug endet hier"
Eine Zugverbindung nach Iserlohn gibt es vor morgen früh nicht mehr,
doch mit dem Ticket in der Hand genieße ich das Tor-zur-Welt-Bahnsteig-Flair

 

 

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Das Riesenosterei

Es war eine Woche vor Ostern
als ich durch die Innenstadt lief
und eine als Osterhase
verkleidete junge Frau nach mir rief
da war ein Riesenosterei darauf sollte ich was malen
schreiben durfte ich nicht, also keine Worte, keine Zahlen
Grübelnd stand ich nun da
die Stifte in der Hand.
Die Osterhäsin beobachtete mich
dabei sehr gespannt.
Was an Ostern damals passiert ist, weiß ich ungefähr
nur dies Ereignis zu malen, fiel mir in dem Moment sehr schwer.
Diese Aktion war nicht kirchlich
sie war kommerziell,
und gleichzeitig auf ihre Art
wieder spirituell
Denn sie zwang mich nachzudenken, warum dieser Mann damals starb
und nach drei Tagen lebend stieg aus seinem Grab.
Erst brach Jesus mit bizarren Worten
seinen Freunden das letzte mal das Brot
dann starb er den für Menschen
denkbar schlimmsten Tod
und dann – unerhört – war er plötzlich wieder da
wurde durch sein Leiden Gottes Liebe offenbar
Da war damals das Leiden Jesu
heute dieses Riesenosterei
dieser kommerzielle Rummel
und Jesu Todesschrei
für mich unvereinbar, doch ich wollte kein Spielverderber sein
also malte ich ein offenes Grab mit einem Heiligenschein.

Advent

Langsam zieht der Winter ein,
es wird früh dunkel, und es wird kalt
der erste Schnee kam diesmal früh,
und er kam diesmal mit Gewalt.
Es ist Dezember, ist Advent,
es ist für mich höchste Zeit
Weihnachten steht vor der Tür,
und ich bin noch gar nicht bereit.

Ich erinnere mich, als ich Kind war, ich liebte den Advent
das Plätzchen backen, die Lieder singen,
„sehet die erste Kerze brennt!“
Das Öffnen des Adventskalenders,
was das Türchen wohl verbarg
den Duft von Mandarinen und Kerzenwachs,
der in der warmen Wohnung lag.

Ein Adventskranz wie in der alten Zeit
gibt es in meiner Stube nicht
Statt warmen Kerzenschein
gibt es Energiesparlampenlicht
Adventliche Besinnlichkeit ging verloren mit der Zeit
zwischen Alltagsfrust und Selbstmitleid
und Betriebsamkeit.

Jetzt, wie ich meinen Rotwein trink,
schaff ich vier Kerzen ran
stell sie auf einem Teller auf, und zünd die erste an.
Schau durch das Rotweinglas hindurch
ins warme Kerzenlicht
merk wie die Wärme in mein Herz einzieht,
die Distanz zerbricht.

Mein Denken wird befreit vom unwichtigen Allerlei
Der Alltagsnebel lichtet sich, macht den Blick mir frei
auf Ereignis, das dort geschah, im Stall unter dem Stern,
auf das kommende Weihnachtsfest, die Geburt des Herrn

 

 

Herbstblatt

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Weihnachten

Was an Weihnachten damals in Bethlehem geschah
ist bis heute einmalig und unfassbar
da kam Gott auf die Erde als wehrloses Kind
Menschen ausgeliefert, die gefühllos waren und blind
für Gottes Wort und Liebe und Gerechtigkeit
vor Macht- und Geltungssucht, vor Gierigkeit

Es waren die Armen, die Hirten auf dem Feld
die das Kind erkannten als Retter der Welt
die ihren Job riskierten, um ihn zu sehen
die als erste begannen, zu verstehen
und es war ein König, ein mächtiger Mann,
der ihm als erster nach dem Leben sann

Heute wird Jesus nicht mehr verfolgt, er wird benutzt
passend für den Gabentisch zurechtgestutzt.
Sein Geburtstag wird verbogen und pervertiert
das Weihnachtsgeschäft läuft wie geschmiert
Das Ereignis ist auf den Verkaufserlös reduziert,
die Botschaft verdrängt und der Gewinn optimiert

Wenn ich Ende Oktober durch die Einkaufsmeile geh,
liegt in den Schaufenstern der erste Kunstschnee
strahlen mich Nikoläuse aus Supermarktregalen an
in der Saturnreklame prahlt der Geizhalsweihnachtsmann
die Adventszeit, die uns auf Weihnachten einstimmt,
ist in Vergessenheit geraten, wie auch das Jesuskind

Das Ereignis von Weihnachten ist für mich heute so fern
die Geburt von Jesus unserem Herrn
ist verblasst durch Anforderungen an das Fest
ich finde keine Zeit für Besinnung im Weihnachtsstress
denke manchmal an die Hirten und beginne zu frieren
hab ich schon wie Herodes Angst, meinen Luxus zu verliern?

auch wenn Kommerz den Blick verstellt
auf die Geburt von Jesus, den Retter der Welt,
Es ist Gott, der als Mensch geboren war
als letzte Chance, sich uns Menschen zu offenbaren

 

Meine letzte Rettung

Wenn ich weder ein noch aus mehr weiß
nicht mehr weiß wo der Kopf mir steht
ich vor mir selbst fortlaufen will
weil alles was ich tu schief geht
wenn mir die Angst den Hals zuschnürt
ich fast nicht mehr atmen kann
dann ist Gott meine letzte Rettung, zu dem ich kommen kann

Wenn ich nachts im Bett wach liege,
statt zu schlafen meditier
und mir flau im Magen wird
weil ich mein Leben reflektier
wenn ich mich vor mir selber schäme,
mich nicht mehr leiden kann
dann ist Gott meine letzte Rettung, er nimmt mich an

Weil er Jacob und Zachäus für ihre Sünden nicht verdammt´
vertraue ich auf seine Güte und wage einen Neuanfang

Ich nehm mir vor fest auf ihn zu hören
seine Zeichen nicht zu ignoriern
mich statt an Luxus und Verführung
an Jesu Leben zu orientiern
und wenn ich, weil ich ein Mensch nur bin,
nicht ohne von Sünde leben kann
dann ist Gott meine letzte Rettung, er nimmt mich trotzdem an

 

 

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Guter Christ

Manchmal weiß ich nicht, bin ich ein guter Christ;
da frag ich mich ob die Art zu glauben wie ich glaub richtig ist.
Ich bin nicht bekehrt, fühl mich nicht wiedergeboren
lade tagtäglich neue Schuld auf mich, vielleicht bin ich schon verloren.

Manchmal weiß ich nicht, bin ich ein guter Christ;
da frag ich mich ob die Art zu glauben wie ich glaub richtig ist.
Ich find Pietismus veraltet, kann Charismatiker nicht verstehen
bin in keinem Hauskreis, war noch niemals in Taizé.

Manchmal weiß ich nicht, bin ich ein guter Christ;
da frag ich mich ob die Art zu glauben wie ich glaub richtig ist.
Ich nehm die Bibel nicht immer wörtlich, glaub nicht an die Jungfräulichkeit,
glaub nicht, dass Sex Sünde ist, auch nicht vor der Hochzeit.

Herr nimm ich als Dein Kind an, bleib mit Deinem Geist bei mir
wenn ich manchmal Zweifel hab, laß mich den Glauben nicht verlieren.

Christlich-säkular

Du fragst mich, „bist du Christ?“ und ich sage sofort „ja!“
Doch schon während ich ja sage wird mir schlagartig klar,
das Christsein ist stark von Typisierungen besetzt:
Kirche gehen, beten, brav sein, Verzicht auf vorehelichen Sex

Umwelt und Tarifstreit sind für Christen nicht so interessant
Themen wie Islam und Abtreibung sind viel eher brisant
Christen geben ihr Leben Jesus in die Hand
halten täglich Lobpreis oder beten Rosenkranz

Bei christlicher Musik sieht die Sache ähnlich aus
Was sich weltlich anhört bleibt meist aus dem Text heraus
Die Jesus-liebt-dich-Botschaft ist oft in den Vordergrund gestellt
So als lebten Christen und Nicht-Christen in einer jeweils eigenen Welt

Stellst Du die Frage noch einmal, sag ich wieder ja
doch unter diesem Paradigma sind meine Lieder säkular
sie handeln von allem, was mir durch den Kopf geht,
was mich beim Arbeiten Schlafen Duschen und weiß ich noch wo bewegt

Ich brauch keinen Grand-Prix um mich als Christ zu profilieren
will Jesu Namen nicht als Trittbrett in die Charts
ich sing meine Lieder nicht um zu missionieren
sondern um berühmt zu werden und ein Liedermacherstar

Wie oft ich in die Kirche gehe, bleibt in meinen Liedern aus
Für Lob und Dank Gottes brauch ich keinen Applaus
brauch keine Bühne noch Lautsprecher für mein Gebet
denn Gott weiß, bevor ich ausspreche, was mich bewegt

 

 

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Dieser Text ist eigentlich nicht von mir, ich bekam ihn von einem Mädchen in die Hand gedrückt. Ich fand ihn aber so ergreifend, dass ich ihn in singbare Form brachte.

Das Original ist von Renate Anders:

Manchmal ist da so ein Gefühl, ein Gefühl, dass mir so fremd und doch so bekannt ist. Dann muß ich ganz viel Luft holen, und ich fühle mich plötzlich so stark, dass ich glaube, nichts wäre mehr zu schwer. Und ich möchte etwas ganz besonderes tun, die ganze Welt befreien oder mich gegen die Ungerechtigkeit auflehnen...
Aber dann, dann werde ich plötzlich ganz müde und traurig, und möchte alles hinter mir lassen. Und ich merke, dass ich allein bin, dass ich niemanden befreien kann und auch nicht den Mut habe, mich gegen die Ungerechtigkeit aufzulehnen.
Und ich weine, warte auf jemanden, der mich versteht, der tröstend seinen Arm um mich legt, und ich habe gleichzeitig Angst, jemand könnte erkennen, dass ich in Wirklichkeit gar nicht stark bin.

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Mutlos

Manchmal ist da ein Gefühl so fremd und doch so bekannt
Ein Gefühl das mir Stärke gibt und alle Ängste verbannt
und dann möchte ich die Welt von allem Unrecht befreien
möchte mutig gegen Ungerechtigkeit aufschreien

Doch dann werde ich plötzlich müde und schwer
fühle nur noch Trauer, habe keine Kraft mehr
und ich fühle mich hilflos, mutlos und klein
habe Angst mich zu wehren, laut aufzuschreien

und ich warte auf jemanden, der mich versteht
der tröstend seinen Arm um mich legt
doch gleichzeitig fürchte ich mich anzuvertrauen
fürchte ich die Augen die meine Angst schauen

Keine Wärme

Sie winkte mir zu, ein Lächeln im Gesicht,
ich winkte zurück, mehr Zeit blieb mir nicht,
dann sah ich sie noch im Rückspiegel stehn,
sich von ihren Freund verabschieden
sie war wohl am heimgehn
Sie hat alles, so sah sie aus, um glücklich zu sein
einen Freund, Geld und ein Mofa, doch das war nur Schein,
eine Maske war ihr fröhliches Gesicht,
die traurigen Schatten erkannte man meist nicht.
Und ich dachte zurück, an diesen Tag,
als sie weinend in meinen Armen lag,
als sie ihre Maske ablegte und zu erzählen begann
von ihren Eltern, von denen sie nie Wärme bekam.
Da war die ständige Anspannung daheim,
das Wissen, die Eltern könnten sie wieder anschreien,
ihr das Telefon verbieten, sie zuhause einsperren,
weil sie vergessen hatte, den Müll zu leeren.
Dieser Streit mit den Verwandten, jeder fühlte sich geprellt
um das von den Großeltern geerbte Geld
den man vor der noch lebenden Oma austrug
dabei hatte jeder mehr als genug
Dann die schlechten Noten trotz Paukerei
dafür gab’s von den Eltern wieder Geschrei,
oder Schlimmeres, nur keine Ermutigung
keinen Trost, nur Anschuldigung
Sie ist älter geworden, wir haben uns lang nicht mehr gesehn
doch ich hab sie nicht vergessen, wie wird es ihr wohl gehen
Und ich denke zurück, an diesen Tag,
als sie weinend in meinen Armen lag,
als sie ihre Maske ablegte und zu erzählen begann
von ihren Eltern, von denen sie nie Wärme bekam, nie Wärme bekam

 

 

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Mallorca

Ich fühle mich mal wieder richtig urlaubsreif
das Arbeitsleben geht doch nicht spurlos vorbei
also wälz ich Kataloge hetz durch Reisebüros
die Sehnsucht nach Urlaub lässt mich nicht mehr los

Ich spreche keine Fremdsprache, mag nur deutsches Bier
doch richtig Urlaub machen kann ich nicht hier
will meine Triebe ausleben wo ich das noch darf
und das kann ich nur auf Mallorca

Also buche ich Mallorca alles Pauschal
Flug, Hostel, Taxi nach S’Arenal
Die Gegend erscheint sehr trostlos hier
doch mit zwei-einhalb Promille gefällt sie mir

Mallorca weißer Strand und blaues Meer
der Sancria ist schon wieder leer
Mallorca blaues Meer und weißer Strand
im Suff merk ich nix vom Sonnenbrand

Ich trink Sancria am weißen Strand
uriniere ins blaue Meer kotze in den Sand
schlaf in Hostels mit deutscher Bar
Urlaub in der Fremde ist einfach wunderbar

Gut zwei Wochen hatte ich zur Erholung Zeit
jetzt sitze ich im Flugzeug, noch immer breit
Badelatschen an den Füßen, Wolfgang Petry im Ohr,
nach leichten Turbolenzen kommt das letzte Bier empor

Nach drei Stunden Reise bin ich wieder zuhaus,
wo ich gleich T-Shirt gegen Hemd und Krawatte tausch
die Ballermann CD versteck ich ganz hinten im Schrank
Morgen sitz ich wieder am Beraterplatz der Deutschen Bank

Alter Freund

Jetzt sitz ich hier mit meinem Wein
versuch zu klären was da ist und war
denk an die Freundschaft zwischen Dir und mir
und was alles warum geschah
Aus anfänglicher Distanz
wuchs schnell tiefes Vertrauen
Du warst mir ein Stück Orientierung in meinem Leben
Zu Dir konnte ich aufschauen
Studium, Familie, und Beruf,
alles lief bei Dir nach Plan.
Für mich war immer völlig klar
Dich wirft nichts und niemand aus der Bahn.
Ich hab Dich immer nur bewundert, wie Du das alles machst
ein Stück weit auch beneidet, weil ich das nicht schaff
Doch jetzt trifft es Dich verschärft
an Deinem empfindlichsten Nerv
Ich würd Dir gern Trost geben, Dir beistehn,
doch ich hab Angst davor, Dich leiden zu sehn.
mit Dir konnte ich reden und diskutieren,
planen und organisiern
oder auch bei einer Flasche Rotwein
Seelenkram kuriern.
Und wir konnten uns auch schon mal streiten
Um dann getrennte Wege zu gehen
Doch kein Streit konnte uns daran hindern
Uns als Freunde in die Augen zu sehn.

 

 

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"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen."
(Die Bibel, 1. Kor. 13,13).

Tatsächlich bewegt den Menschen kein anderes Thema so sehr wie die Liebe. Daher habe ich in den
letzten 10 Jahren sehr viele Lieder zu diesem Thema geschrieben.
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Laß mich bloß nie mehr allein

Ich zähle schon die Stunden, bis wir uns wieder sehn
doch die Zeit will einfach nicht vergehn
aus Stunden werden Jahre, aus einem Jahr werden zehn
wenn ich auf die Uhr schau, ist es als würd sie stehn

Eine Ewigkeit lang kann ich dich nicht berührn,
eine Ewigkeit lang nicht deine Nähe spürn.
Wenn Du so lang so fern bist, denkst Du dann an mich?
Spürst du nach mir Sehnsucht, vergißt du mich nicht?

Laß mich bloß nie mehr allein,
laß mich immer, immer bei dir sein.
Nach einer Woche ohne dich, fühle ich mich fürchterlich,
bin nicht mehr zu ertragen, aus Sehnsucht nach dir.

Ich schlafe nachts nicht ein, bin in Gedanken ganz bei dir,
doch du bist Ewigkeiten weg von mir.
Ich weiß zwar, du kommst wieder, doch erst nach langer Zeit,
und diese Zeit ist für mich eine Ewigkeit.

Wenn du wiederkommst, ist dann noch alles so wie heut?
Oder ist dann unsre Liebe wie Sand im Wind zerstreut?
Kennst du noch meine Stimme, wenn ich deinen Namen ruf?
Oder bin ich dann ein Fremder, der deine Nähe sucht?

Ein letztes Goodbye

ich wünsch Dir eine schöne Zeit
wünsch Dir einen Mann der Dich liebt
der Dir, was ich Dir nicht gegeben hab, gibt,
mit dem Du glücklich wirst,
goodbye, goodbye.

Dein Pfeil in meinem Herzen steckte quer
Die Zeit ohne Dich war unendlich leer.
Ich muß heut noch an Dich denken und manchmal tut es weh,
ich weiß nicht was Du tust, doch wünsch ich dass es Dir gut geht

Ich hab gekämpft wie ein Tiger und doch verlorn
trotzdem hatte ich auf Dich nie den geringsten Zorn
ich hab von Dir geträumt um Dich gebetet und gefleht
jetzt wünsch ich mir nur noch dass es Dir gut geht

Ich weiß nicht vielleicht ist es ja schon soweit
und Du bist mit einem anderen Mann zu zweit
dann will ich nicht dass Du wegen mir Skrupel hast
oh ich wünsch Dir dass er Dich glücklich macht

 

 

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25 Jahre

Es war Liebe auf dem ersten Blick
und ich wußte, es gibt kein zurück
die da, oder keine,
jetzt oder nie
mein Herz begann zu rasen,
ich spürte Pudding in den Knien
Dich zu erobern war nicht ganz leicht,
doch mit viel Mühe hab ich es erreicht
Ich hab es nie bereut,
und ich werd`s wohl auch nie tun
denn du gibst mir alles,
ich krieg von dir nicht genug
25 Jahre lang hab ich ohne dich gelebt
doch bist du eine Woche weg, dreh ich durch, weil du mir so fehlst.
Ein Vierteljahrhundert hab ich dich nicht einmal gekannt
doch heute steh ich ohne dich mit dem Rücken an der Wand
Die endlose Suche war vorbei
Amor traf genau mit seinem Pfeil
was ich vorher nicht gekannt hab,
wurde mit Dir war.
Ohne Dich bin ich am Ende,
das ist völlig klar
Was ich mal an andern fand', werd'ich wohl nie verstehn'
Du bist alles, was ich will, mit Dir will ich durch`s Leben gehn

Alte Tinte

ich lese diese zeilen
mauern stürzen ein
spüre in mir leere
kälte dringt in mich hinein
ich lebe unter einer lampe
die jäh zerbricht
nur dunkelheit und scherben
nirgens mehr ein licht

ist deine liebe zu mir schon verblaßt
wie alte tinte auf papier
oder war sie von anfang an
nur einbildung von mir

ich lese diese zeilen
und kann nicht reagiern
ich kann die nur schreiben
du kannst mich ignoriern

mein leben ist ein alptraum
ich merk dass alles sinnlos ist
ich kann dich nicht halten
du bist nicht mein besitz

 

 

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Wieder allein

ich bin wieder mal alleine
nur die gitarre ist bei mir
ich laß die finger alleine spielen
meine gedanken sind bei Dir
ich denk an unsere letzte nacht
hör Dich noch sagen „vergiß mich nicht“
spüre noch den abschiedsschmerz
oh ich glaub ich liebe Dich
tränen schießen mir in die augen
wenn ich zu intensiv an Dich denk
spüre noch deine verzweiflung
die Dir löcher in die seele brennt
ich würde dich gern anrufen
um Dir zu sagen ich liebe Dich
Deine tränen trocknen
für ein lächeln in Deinem gesicht
doch ich muß mich erst aufräumen
ich hab noch keine klare sicht
ich will Gott um hilfe fragen
doch ich glaub ich liebe Dich
ich würde Dir gerne geben
was ich Dir nie gegeben hab
würde gerne mit Dir nachholen
was Du Dir von mir erhofft hast

Herzdiebin

Ich lasse alles stehn und liegen, um dich zu sehn
und ich genieße diese Momente, die viel zu schnell vergehn
ich spüre wieder dieses Kribbeln, diesen Schweiß auf meiner Haut
sind wir uns doch so fremd und gleichzeitig so vertraut

Ganz vorsichtig, behutsam, nähern wir uns an
und immer stärker, merk ich, ziehst Du mich in Deinen Bann
Geheimnisvoll, tiefgründig, bildschön und interessiert
hast Du mich verzaubert, beseelt, paralysiert

Das ist mehr als nur Geplänkel, mehr als Oberflächlichkeit
das ist wie Frühling nach dem Winter, wie Regen nach Trockenzeit
Du bist Balsam für meine Seele, heilst die Einsamkeit in mir
Du bist die Sonne, die in mein Herz scheint, ich fühl mich gut mit Dir

Ohne eine Vorwarnung hast Du mich hypnotisiert,
hast mit unschuldigem Lächeln mein Herz entführt
pass gut darauf auf, halt es fest bei Dir
geh nie wieder fort, bleib bei mir
pass gut darauf auf, gib es nicht mehr zurück
bist Du doch das Ziel meiner Suche nach dem Glück

 

Herbstblatt

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Was ich Dir noch sagen wollte

Was ich dir noch sagen wollte falls wir uns nie wieder sehn
falls wir uns für alle Tage aus dem Wege gehen
es ist so manches schief gelaufen, wir haben vieles falsch gemacht
manchmal stritten wir subtil, manchmal hat es laut gekracht
und doch war es trotz allem eine schöne Zeit mit dir
die ich nie bereuen werde, manchmal fehlst Du mir

Ich erinnere mich an Abenteuer, da war uns Angst und Bang
der Urlaub mit dem Kajak, bei mörder Wellengang
das Boot völlig überladen, und doch haben wir es geschafft
da war was zwischen uns, das gab uns dazu die Kraft
zur Belohnung Fisch am Abend, dazu ein Becher Wein,
das war ein cooler Urlaub, cooler könnte er gar nicht sein

Erinnerst Du Dich, wir haben zusammen musiziert
ganz spontan am Sonnenhof – und sogar Gage kassiert
zwei Mikrofone, zwei Gitarren, und dann los improvisiert
was wir halt so drauf hatten, und wir haben imponiert
die Leute waren begeistert – ob von unsrem Können oder unserm Mut
kann ich nicht genau sagen, doch die Aktion war gut

Jetzt sitz ich hier auf meinem Sofa, trink alleine meinen Wein
keine Ahnung, was Du tust, vielleicht bist Du auch allein
Meine Gedanken gehen zurück, kreisen um die Zeit mit Dir
für einen Moment ist es dann so, als wärst Du hier bei mir.
Wie oft hast Du mich verwunschen, wie oft hab ich Dich verflucht
doch vielleicht wäre es was geworden, hätten wir es noch mal versucht.

Trostlied

Wenn ich heute wieder nicht bei Dir sein kann,
weil uns die weite Strecke trennt
ich nicht eben zu Dir kommen kann
weil Arbeit meinen Alltag lenkt
Wenn Du alleine in deinem Zimmer bist,
Einsamkeit und Trauer Dich befällt
und nur noch den großen Plüsch Eisbär hast
der Dich in den Armen hält

Dann sollen dir diese Zeilen Trost geben
Ersatz für meine Nähe sein
Sollen Dir Deine Trauer nehmen
Dir sagen Du bist nicht allein

Wenn Du nachts im Bett wach liegst
und die Einsamkeit Dich quält
und Du nicht einschlafen kannst,
weil Dir meine Nähe fehlt
Wenn Dir dein Bett viel zu groß erscheint
wenn Deine Füße friern
Wenn Du Dich an mich schneckeln möchtest
meine Hände spürn

und wenn ich auch lang nichts von mir hören lass
bin ich doch auch allein
dann denk ich an Dich, begehre Dich,
wünsch mir bei Dir zu sein

 

 

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Auf der Suche nach meinem Glück

Ich bin auf der Suche nach meinem Glück
bin oft Lichtjahre entfernt,
manchmal nur ein Stück
Ich hielt es schon in den Händen, doch nicht fest genug
es ging zu Bruch als es
auf dem Boden aufschlug
Ich bin auf der Suche nach meinem Glück
bin weit gegangen
will nicht mehr zurück
manchmal ging ich stolz, manchmal fühlte ich mich klein
wie ich mich auch fühlte,
ich ging allein
Ich bin auf der Suche nach meinem Glück
dem Steg mit ich
mein Jammertal überbrück
ich steh vor dem Abgrund, in der Kälte und frier
alleine bin ich verloren
ich suche nach dir.
Ich bin auf der Suche nach meinem Glück
bin oft Lichtjahre entfernt,
manchmal nur ein Stück
manchmal bin ich am Ziel, stehe vor Dir,
bin blind wie ein Wurm
bitte sag es mir.

Einfach vergessen

>Warum kann ich dich nicht einfach vergessen
nicht einfach fertig sein mit dir?
warum starr ich stundenlang das Telefon an
warte auf einen Anruf von dir?
warum fällt es mir so verdammt schwer,
deine Nummer nicht zu wählen,
warum kann ich die Erinnerungen an dich
nicht ignorieren die mich so quälen?
Warum kann ich dich nicht einfach vergessen
warum bist du in meinem Denken noch bei mir?
warum nehm ich noch immer auf dich Rücksicht,
warum träum ich immer noch von dir?
warum kümmerst es mich noch, was du wohl denkst,
was ich lasse oder tu'?
warum schreibe ich darüber ein Lied
warum lässt mir das alles keine Ruh
Was ist der Grund, was ist der Ursprung,
für dieses Scheißgefühl in mir?
Ist es Liebe, ist es Selbstmitleid,
ist es gar Sehnsucht nacht dir?
Haben wir beide nicht gesagt es ist vorbei
und es wird auch kein Revival geben?
doch die Erinnerung lässt sich nicht auslöschen
nicht durch Verdrängung und nicht durch Verabreden

 

 

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Die gute alte Zeit

ich hör so oft von der guten alten Zeit,
und bin dies Gerede ja eigentlich leid.
doch manchmal denk ich sehnsüchtig selbst daran
zum Beispiel morgens, denn da schalt ich das Radio an,
was da an Musik läuft, bricht mir das Herz,
und besorgt in den Ohren den größten Schmerz.
während früher in der „guten alten Zeit“
Musik noch komponiert wurde, in Handarbeit,
von Menschen mit Charakter und Musik im Blut
wird sie heute produziert, als Wirtschaftsgut
von Lackaffen, nach marktwirtschaftlichem Gebot
ein Produkt ohne Seele und Substanz, mit andern Worten: tot.
Diese seelenlose Totgeburt wird dann gezielt
von den großen Sendern rauf und runter gespielt
du hörst sie beim Duschen, beim Essen, beim Sex oder davor,
bekommst sie irgendwo und irgendwann bestimmt aufs Ohr
sie dringt durch das Ohr ins Hirn und vernichtet den Verstand
und eh du dich versiehst, hast du die CD in der Hand
In der „guten alten Zeit“ gab es auch Trends,
aber vor allem gab es noch Liedermacher und Bands
die machten ihre eigene Musik, wurden manchmal groß
heute ziehen Casting-Sieger das große Los
die werden uns verkauft als Boygroup oder Mädchenband
fehlt ihnen Talent, gehen sie ins Dschungelcamp
Die „gute alte Zeit“ ist längst vorbei,
als Musik gespielt wurde von BAP und Reinhardt Mey
von Prinzen oder Hosen, HISS oder PUR,
die siehst du, wenn du Glück hast, auf Live Bühnen nur
Nachwuchsbands werden einmal gespielt- als Gnadenakt
vor den Nachrichten und werden von der Werbung abgehackt
Ich hab mich oft gefragt, woran es wohl liegt
dass man gute Musik nur in den kleinen Läden kriegt,
dass das Radio nur Import und Retorten-Dudel bringt,
und echten Bands nur ganz selten der Durchbruch gelingt.
Ich will jetzt nichts behaupten, denn das bringt mich in Gefahr
aber vielleicht gibt so was wie die Musikmafia.

Stolz darauf, deutsch zu sein?

Ob gediegen mit Krawatte, ob Skinheadlook
ob mit Tee im Bierseidel und bayrischer Kluft
trotz Differenzen sind sie doch in einem Punkt vereint
sie sind stolz darauf, deutsch zu sein.
„Ich bin stolz darauf, ein Deutscher zu sein“
diese hohle Phrase leuchtet mir niemals ein
Deutsch bin ich, weil meine Eltern es auch sind
dazu hab ich nicht geleistet und das ist nicht mein Verdienst.
Ich bin nicht stolz auf die deutsche Vergangenheit
auf Millionen toter Juden, und unermessliches Leid
auf Denunzianten, Folterknechte, Mörder und furchtbaren Krieg
auf tote Kindersoldaten, verheizt für den Endsieg.
Ich bin auch nicht stolz auf die deutsche Gegenwart
die in sozialer Kälte und Ungerechtigkeit verharrt
die geprägt ist von Sex, Gier, Neid, Tratsch und Konsum
Korruptionen und Skandalen, Gewalt und Spießertum.
Doch am allerwenigsten stolz bin ich auf dieses Pack
das aus der deutschen Geschichte nichts gelernt hat
das sich mit den Greueltaten der Nazischergen rühmt
sich zu ihnen bekennt, stolz und unverblümt.
Stolz bin ich höchstens, kein Nazi zu sein
kein solch skrupelloses und widerwärtiges Schwein
und ich wehre jedem Anfang, den ich wahrnehm
sei es in einer Tat, in einem Lied, in einem Geschehen

 

 

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Gottes Engel

In Erzählungen haben sie ein wallendes Gewand,
sind umgeben von strahlendem Licht,
werden getragen von zwei großen Flügeln,
doch an solche Engel glaube ich nicht.
Engel sind Gottes Hände, die uns bewahren
vor schwerem Schaden in großer Gefahr.
Manchmal wirken sie durch andere Menschen,
manchmal auch unsichtbar.

Für die einen ist es Glück, für die anderen Zufall,
dem Tod noch einmal entronnen zu sein.
Für mich ist es ein untrügliches Zeichen,
Gott greift in mein Leben ein.
Nicht um mich zu lenken wie eine Spielpuppe
den Lebensweg muß ich selber gehen
doch er gibt mir die Chance, das Ziel zu erreichen
daß er für mich vorgesehn

Gott schickt seine Engel nicht nur vom Himmel herab
Engel können auch Menschen sein
die uns beistehen und uns zuhören
wenn wir hilflos sind und allein.
Sie kommen wie gerufen oder sind einfach da
als erwarten sie uns schon;
sie geben uns Antwort und führen uns aus der
für uns ausweglosen Situation

Und ich glaube daß Gott will,
daß auch wir manchmal Engel sind
daß wir ein Auge haben für die Sorgen anderer Menschen,
doch leider sind wir sehr oft blind

happy birthday

auch wenn der Anlaß zu diesem fest
mich eher betroffen macht
noch älter zu werden als ich ohnehin schon war
ging diesmal schneller als ich gedacht
happy birthday versteh ich heut eher
als „kopf-hoch“ nicht als Gratulation
zwischen den Zeilen hör ich sogar
einen zynischen Unterton

die Geburtstage aus meiner Kinderzeit
waren etwas andres für mich
je mehr Freunde ich zum fest einlud
desto mehr Geschenke bekam ich
diese Zeiten sind lang vorbei
jetzt bin ich ein altes haus
doch wenn ich diesen tag schon nicht vermeiden kann
Laß ich auch die Sau raus

also dreht die Musik auf und entkorkt den Wein
diesmal darf es auch ein besserer sein
sagt auf alle Fälle auch den Nachbarn bescheid
es wird wohl länger lauter es täte mir leid

Menschen die mich nur vom Namen kennen
die mich sonst höchstens ignoriern
strecken mir ausgerechnet an diesem Tag
die Hand aus zum gratuliern
Die ganze Welt ist heute mein Freund
über Streit von gestern wird gelacht
um acht stehn drei wirklich gute Freunde vor der Tür
jeder hat was mitgebracht

erst wenn ich wirklich vierzig werd
feier ich wieder Geburtstag
und vor allem auf all das
was ich vierzig Jahre lang gelassen hab
happy birthday versteh ich dann wieder
nur noch als Gratulation
denn in dieser Zeit so alt zu werden
das verdient wirklich Lohn

 

 

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Das Leben könnte so einfach sein

das Leben könnte so einfach sein
so schön und unbeschwert
doch jetzt sitze ich wieder hier
und fühle mich innerlich so leer
der Streit war wiedermal
so überflüssig wie ein Kropf
daß es immer wieder passieren muß
ich kriegs nicht rein in meinen Kopf

Ich nehms mir immer wieder vor
das nächste mal wird’s anders sein
doch dann faß ich wieder
in nicht verheilte Wunden rein
anstatt mich zu entschuldigen
mach ich dann auf stur
ich fühle deine Schmerzen nicht
höre deinen Protest nur

Anstatt einander Kraft zu geben
werden Wunden zugefügt
statt zu verzeihen wird fast vergessenes
wieder vorgewühlt
nach unkontrolliertem Schlagabtausch
trennen wir uns im Zorn
Vieles was langsam aufgebaut
ist jetzt verlorn

Komm wir wagen einen Neubeginn
deckeln den Streit
uns gegenseitig weh zu tun
haben wir weder Kraft noch Zeit

Mr. Wichtig

Er hat überall das letzte Wort
alle Schlüssel in der Hand
Er ist ein wirklich netter Kerl doch wenn du ihm widersprichst
wird er zum Tyrann
er ist mit allen per Du, und ist um alle besorgt
und er hat es echt nicht leicht
doch er gibt selbstlos alles
deshalb hat er schon so viel erreicht

Er ist einfach Mr. Wichtig
keiner der es wirklich böse meint
er ist dazu berufen und er leidet sehr darunter,
manchmal so sehr, dass er darüber weint

Die meisten Arschlöcher tarnen sich,
die linken dich mit lächelndem Gesicht
doch er tritt polternd auf als wollte er allen kundtun
dass er ein Riesenarschloch ist
er wäre ja gern ein richtig lieber Typ,
doch das geht nicht in seiner Position
keiner sieht seinen wirklich guten Kern,
dabei hat er den irgendwo schon

Kleider machen Leute, dass weiß Mr. Wichtig auch,
daher achtet er auf sein Erscheinungsbild
er trägt seriöse Kleidung, drückt sich geschwollen aus,
weil er dadurch als kompetent gilt
Mr. Wichtig ist Fahrradfahrer,
nach unten tritt, nach oben buckelt er
die Beobachtung der Untergebenen,
macht ihm den Blick sein eigenes Ziel schwer.

Mr. Wichtig ist erwachsen und wirkt doch jugendlich dabei
darauf ist er stets bedacht.
Durch stetiges briefen und einnorden
wurde er dafür auf Ballhöhe gebracht
Immer einen Spruch auf den Lippen
wirkt er locker lässig und lègére
kann herzlich lachen in jeder Situation
fällt es dann auch andern Menschen schwer

Mr. Wichtig ist dem Dienst der Sache untertan
da sind Hiebe niemals persönlich zu verstehn,
da wird schon mal gelogen, gelinkt und intrigiert
manchmal muss er eben über Leichen gehen
Mr. Wichtig weiß das Leben zu lenken,
das seine und das seiner Gegner manchmal auch
im Dienst der Sache zweifelsohne nur,
ist das rechtmäßig und ein alter Brauch

Mr. Wichtig gibt es so oft wie Meier, Müller oder Schmidt
den gibt es in Minimal- und Maximalversion
er arbeitet als Pastor, Lehrer oder Koch
manchmal auch als Diakon
Mr. Wichtig wird man nicht durch Verschulden
meistens ist es ankonditioniert
daher kann ich Mr. Wichtig auch nicht richtig böse sein
wenn er sich cholerisch echauffiert

 

 

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Es tut mir leid

Die Tränen in deinen Augen
dein leidvoller Blick
so weit ich sie verdränge
sie kehren immer wieder zurück
durch Taktlosigkeit hab ich dich tief verletzt
deiner Freude und guter Laune den k.o. Hieb versetzt

Ref.
Es tut mir leid will ich dir sagen hörst du mich
Es tut mir leid, dir so weh tun wollte ich nicht
manches hast du schon vergessen
anderes braucht noch viel Zeit
manches heilt womöglich nie
es tut mir leid

Dein Verlangen nach Verständnis
nach Wärme und Geborgenheit
hab ich übersehen
vor Selbstbesessenheit
Deine Hoffnungen und Träume hab ich dir verwehrt
dir, wenn du mich gebraucht hast, den Rücken zugekehrt

Ref.

Manchmal war ich ungeduldig
manchmal war es Rücksichtslosigkeit
manchmal ließ ich dich im Regen warten
manchmal hatte ich kein Zeit
manchmal hab ich dich als mein Spielzeug benutzt
manchmal rücksichtslos deine Schwächen ausgenutzt

Ref.

Am Leergutautomat

Vorgestern musste ich dringend einkaufen gehen
ich dachte, geb die leeren Flasche ab, die hier nutzlos rumstehn
und so zog ich los mit zwei Tüten in jeder Hand
voll mit leeren Einwegflaschen, und freute mich auf das Pfand

Und dann stand ich da, in diesem riesen Supermarkt
und da wo früher die Leergutkasse war, stand nun ein Automat
im Zuge der Modernisierung ist das ganz normal
nebenbei spart sich der Konzern Kosten für das Personal

ich steckte die erste Flasche in den Annahmeschlund
dann fing es an zu summen, die Flasche drehte rund
sie drehte linksrum und rechtsrum und fuhr dann grade aus
dann piepte die Maschine und spukte sie wieder aus

Das muss ein Irrtum sein, die Flasche ist aus diesem Haus
und die will ich jetzt abgeben, vorher geh ich hier nicht raus
und stur wie ich nun mal bin, dachte ich, dich krieg ich klein
und steckte die leere Flasche wieder in den Automat hinein

ich steckte die erste Flasche in den Annahmeschlund
dann fing es an zu summen, die Flasche drehte rund
sie drehte linksrum und rechtsrum und fuhr dann grade aus
dann piepte die Maschine und spukte sie wieder aus

Doch ich musste feststellen, ich war nicht allein
hinter mir war eine Schlange Menschen, und die war nicht klein
die hatten Tüten und Kisten mit Flaschen dabei
und es gab ein Gemurre, Geschimpfe, Geschrei

Ich versuchte es im Guten, und zeigte Selbstdisziplin
die Flasche aufpusten, das Etikett grade ziehen
den Deckel fest schrauben, die Anleitung studiern
tief durchatmen, dann die Flasche lächelnd einführen

ich steckte die erste Flasche in den Annahmeschlund
dann fing es an zu summen, die Flasche drehte rund
sie drehte linksrum und rechtsrum und fuhr dann grade aus
dann piepte die Maschine und spukte sie wieder aus

 

 

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Gottes Nähe
inspiriert von Margaret Fishback Powers´ Spuren im Sand"

Ich trank abends ein Glas Wein bei dem ich wie so oft einschlief
und ich träumte mein ganzes Leben das wie ein Film ablief.
plötzlich stand ich am Meer spürte meine Füße im weichen Sand,
lies mein Leben Revue passieren, den Wein noch in der Hand.
Neben mir stand Gott der Herr, gab mir Kraft und gab mir Mut,
und mir wurde schlagartig bewusst, wie gut Gottes Nähe tut.
Ich durchlief mein ganzes Leben, Gott ging neben mir im Sand,
manchmal musste er sich abkehren, manchmal griff ich nach seiner Hand.
Und da waren Situationen, als ich keinen Halt mehr fand,
da war rings um mich nur Wasser, ich sah Gott nicht und kein Land.
Und ich fragte meinen Gott, der jetzt neben mir stand,
warum er mich da allein gelassen, da nahm er meine Hand;
„Lukas“, sagte er, „niemals lies ich dich im Stich,
ich bin dein Schöpfer, bin dein Vater, und ich liebe dich.
In den Situationen, da du dich allein gewähnt’
da hab ich dich getragen, denn du warst vor Angst gelähmt."

Ackermanngeschwätz

Da sitzen die Entscheidungsträger in feinem Zwirn
mit ernsten Mienen und gekräuselter Stirn
die sind ganz sachlich, und dir steht der Schweiß
auf Händen und Stirn, dein Gesicht wird weiß
denn du weißt was jetzt kommt, doch du weißt keinen Rat,
und dann hörst du dieses Ackermannzitat:

Wir machen das nicht gerne und wir können sie verstehn
sie sind ein guter Mitarbeiter, wir lassen sie nicht gerne gehn
wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht
wir haben viel und gründlich nachgedacht
doch sie wissen es ja selber, es ist eine harte Zeit
wir müssen sie entlassen, es tut uns leid

Sie haben keine Familie, und sie sind auch nicht alt
Sie werden wieder Arbeit finden, ganz sicher bald.
Sie sind qualifiziert, und sie haben Elan,
so was kommt bei Arbeitgebern immer gut an
und du spürst, wie dein Messer in der Tasche aufspringt
als die Abwicklermeute zum Geschwätz anstimmt:

Wir machen das nicht gerne und wir können sie verstehn…

Sie reden von Verständnis, doch sie meinen Kalkül
von einer schweren Entscheidung, doch sie kennen kein Gefühl
Sie sagen, sie haben es sich nicht leicht gemacht,
doch sie haben ihre Schäfchen längst ins trockene gebracht
und du merkst dass der Kaffee den Hals hochfließt,
als Du diese Worte in deinem Kündigungsbrief liest:

Ref.

Du gehst und spürst den Kopf der wie ein Hornissenschwarm brummt
und sie gehen über zum nächsten Tagesordnungspunkt
und die Worte sind in deinem Hirn und hämmern es weich
sie gehen durch deinen Kopf einem Ohrwurm gleich.
Selbst als dir das achte Bier endlich Schlaf und Ruhe schenkt,
wirst du von ihnen noch in deinem Traum bedrängt

 

 

Herbstblatt

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Frustlied

Den Auftritt hab ich hinter mir
und traurig aber wahr
waren wieder mal nur drei Leute da
treue Fans seit einem Jahr
drei Leute nur, doch die kommen treu
wenn mich sonst niemand hören will
die machen Mut, singen meine Lieder mit
oder lauschen andächtig still

Trotz der treuen drei bricht nach diesem Abend
die Enttäuschung über mich herein
stell dir vor, du bist mit drei Fans vor der Bühne
im Konzertsaal allein
Für ein Konzert in dieser Größenordnung
reicht meine Küche völlig aus
und nach drei Bier stellt sich dann auch nicht die Frage
„wer fährt mich jetzt nach haus?“

Wochenlange Vorbereitung,
Lampenfieber, Mikrotest
dann die Enttäuschung über ein Publikum
das sich an einer Hand abzählen lässt
Während ich mein Frustbier trink
grübel ich, woran es diesmal lag
lag es am Wetter, am Benzinpreis am Münte
oder daran, dass meine Musik niemand mag?

Während ich mein Frustbier trink
grübel ich, woran es diesmal lag
lag es am Wetter, am Benzinpreis am Münte
oder daran, dass meine Musik niemand mag?
Letzteres, das ist beruhigend,
schließt sich praktisch aus,
denn die Abneigung gegen meine Musik
setzt deren Bekanntheit erst voraus

Der Mutter gewidmet

Vor 60 Jahren war ein besonderer Tag
da hast Du Dich aus dem Schoß Deiner Mutter
in die kalte Welt gewagt
die war nicht gerade freundlich es gab Krieg und Hungersnot
doch von diesem Trauma hast Du Dich bald erholt

Herbst '63 Verlobung, Mai '64 Hochzeit
bald hattest Du fünf Kinder, für sie warst Du immer bereit

Vor 60 Jahren war ein besonderer Tag
da hat sich die beste Mutter auf die Welt gewagt
Wir waren fünf Kinder und waren nicht immer leicht
bei aller Freude gab es auch Frust und Traurigkeit

doch Du warst immer für uns da Du warst immer für uns bereit
Dir dafür Dank zu sagen ist allerhöchste Zeit

Schwangerschaft, Geburt, Erziehung,
vom Wert her unschätzbar,
nimmt man als Empfänger oft viel zu wenig wahr

doch Du warst immer für uns da Du warst immer für uns bereit
Dir dafür Dank zu sagen ist allerhöchste Zeit

Vor 60 Jahren war ein besonderer Tag
da hast Du Dich aus dem Schoß Deiner Mutter
in die kalte Welt gewagt

heute ist Dein Geburtstag darauf feiern wir
alles Gute und Gottes Segen, das wünsche ich Dir

 

 

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Grabt das Kriegsbeil ein

Der letzte Krieg in Deutschland ist über 60 Jahre her
und die ihn verbrochen haben, leben heute längst nicht mehr
doch, die die ihn erlebten, werden die Erinnerung nie verlieren
die durchwachten Bombennächte in Bunkern und Notquartieren.

Das Heulen der Sirenen, die Bomben, das Geschrei
das Beben durch die Explosionen, die Todesangst dabei
der Anblick der Vernichtung, Tod, Ruinen und Schutt,
alles wofür man gelebt hatte war mit einem mal kaputt.

Dann die Flucht und die Vertreibung, der Hunger, die Not
die Sorge um die Soldaten, in Gefangenschaft oder tot?
Ich hab das alles nicht erlebt, und damit das nie geschieht,
damit es Frieden gibt wo Krieg ist, sing ich dieses Lied.

Denn trotz aller Kriegstoten, allen Gräueln, allem Leid
weiter toben um Kohle, Wasser und Öl Kriege, weltweit
wird gemordet und gefoltert, vergewaltigt massakriert
ganze Dörfer und Volksgruppen von der Landkarte radiert.

Krieg gilt nie dem Terror, er gilt immer der Menschlichkeit
kein Volk dieser Erde wird je durch Krieg befreit
raucht die Friedenspfeife, grabt das Kriegsbeil ein
macht Panzer zu Traktoren und lasst Frieden auf Erden sein.

Damit ein Wunder geschieht

Bevor ich heute abend in Selbstmitleid zerfließ
und mir den Kopf zerbrech ob ich mich lieber erhäng oder erschieß
weil es auf meine Bewerbungen nur Absagen gab
und auch das Telefon hartnäckig schweigt wie ein Grab.
Versuch ich es lieber mit einem neuen Lied
und hoffe, dass dadurch ein Wunder geschieht.

Bevor ich auf meiner Couch in Depression versink
ich mich mit meinem letzten Wein betrink
weil ich nun auch von meinen Freunden gemieden werd
und das Inkassounternehmen mich vor den Kadi zerrt
schreib ich lieber weiter an diesem Lied
und hoffe, dass dadurch ein Wunder geschieht.

Bevor ich, obwohl ich eigentlich schon lange nicht mehr rauch
vor lauter Verzweiflung einen Zigarillo schmauch,
weil mir, wie es mir scheint, gar nichts mehr gelingt
und mir die Lebensfreude zwischen den Fingern verrinnt.
Dann singe ich lieber dieses Lied,
und hoffe, dass dadurch ein Wunder geschieht.

Ein Wunder, dass mich aus diesem Drecksloch raushebt
einen Menschen, einen Engel, der mit mir diesen Weg geht.
nach dem langen dunklen Tunnel endlich etwas Licht
das durch die kalte Nacht bricht
Also singe ich lieber dieses Lied
und hoffe, dass dadurch dieses Wunder geschieht.

 

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Die Kassiererin

Es ist Freitagmittag, so wie letzte Woche um die Zeit auch
und wieder spüre ich dieses dubiose Kribbeln in meinem Bauch
diesen Drang, Lebensmittel einkaufen zu gehn,
und ich mach die Kühlschranktür auf, um nachzusehn,
was nicht da ist, was ich brauch, doch es ist alles hier
ich geh trotzdem los und kaufe Kaffeefilterpapier

Ref
Denn ich weiß, um diese Zeit sitzt Du an Kasse 10
ist die Schlange noch so lang, ich werde trotzdem dort anstehn
und dann stehe ich vor Dir, und es ist wie letzte Woche auch
meine Finger zittern, mein Herz rutscht in meinen Bauch
die Worte, die ich sagen wollte, fallen mir nicht mehr ein
ich versuch ein nettes Lächeln, zahle und geh heim

Es gibt Menschen, die suchen ihr Liebesglück unter Kollegen oder bei Ilove.de
andre reisen mit der Bahn oder lesen Annoncen, oder gehen in’s Single-Glück Café
aber mal ganz ehrlich, so viele süße Feen,
jobben an der Kasse und werden einfach übersehn
und ich sag mir „Alter, du bist Single und ein Mann
geh einkaufen und lach Dir eine Kassiererin an!“

Ref
Ja um diese Zeit sitzt Du an Kasse 10 …
ist die Schlange noch so lang, ich werde trotzdem dort anstehn
und dann stehe ich vor Dir, und es ist wie letzte Woche auch
meine Finger zittern, mein Herz rutscht in meinen Bauch
die Worte, die ich sagen wollte, fallen mir nicht mehr ein
ich versuche einen netten Spruch, zahle und geh heim

Es gibt Tage da regnet es Fäden und solche an denen die Sonne lacht
heute war nicht das Wetter schuld, heute habe ich was falsch gemacht
den Spruch, den ich sagte hat sie fehlinterpretiert
in den falschen Hals gekriegt, gibt sich pikiert
und ich sag mir „Alter, Du bist Single und ein Mann,
und hast heute deine Chance vertan“

Nach Psalm 13

Sag, lässt Du mich wirklich vor die Hunde gehn?
hörst Du nicht meine Gebete, kannst Du mein Leid nicht sehn?
wie lange noch wirst Du mich quälen, mit dieser Last?
Wie lange werde ich warten müssen, bis Du Erbarmen hast?
Als es mir gut ging, hab ich denen, die litten Mut gemacht,
ihnen von Deiner Güte erzählt, ich hab mir Dich doch nicht erdacht?
Ich bin bestimmt kein Engel, hab schon viel vergeigt und versiebt
vielleicht hab ich es auch gar nicht verdient dass man mich liebt.
Doch Du, Gott bist meine Rettung, ich vertraue fest auf Dich
dass Du mich da raus holst, ich weiß, Du lässt mich nicht im Stich
nicht im Stich, ich vertraue fest auf Dich
dass Du mich da raus holst, ich weiß, Du lässt mich nicht im Stich

 

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Eines Tages

Eines Tages möchte ich mal was besonderes sein
nicht mehr einer unter vielen und trotzdem allein
nicht gesucht und nicht gefunden und nicht vermisst
Dann wünsch ich, dass man mich wahrnimmt, und mich nie vergisst.

Eines Tages möchte ich, dass das Telefon nicht mehr schweigt
der Anrufbeantworter nicht mehr „keine Anrufe“ anzeigt
nicht mehr allein am Tresen meiner Lieblingskneipe stehn
und im Wissen, dass niemand auf mich wartet, nach hause gehn

Eines Tages möchte ich mal was besonderes sein
nicht mehr einer unter vielen und trotzdem allein
nicht gesucht und nicht gefunden und nicht vermisst
Dann möchte ich dass Du es bist, die mich nie vergisst.

Eines Tages möchte ich, mit dem wenigen was ich kann,
dich bezirzen und verzaubern und ziehn in meinen Bann.
Eines Tages möchte ich, dass Dein Herz für mich schlägt
dass Liebe zwischen uns ist, die für immer trägt

Lena und Tom

Lena ist 30 und Mutter, und auf sich gestellt,
sie war kaum 20, da kam Tochter Pia auf die Welt
es folgte bald Sohn Pierre, dann die Trennung von ihrem Mann
doch sie gab sich nicht auf, sie wollte zeigen was sie kann
Sie war Mitte 20, ohne Lehrabschluss
machte Führerschein für LKW, dann für Bus

Jetzt fährt sie täglich für kleines Geld
von Kirn nach Obermoschel, niemals in die weite Welt,
von halb acht Uhr am Morgen mit ihrem Linienbus
und sie hängt noch eine Tour dran, denn sie muss
das Geld verdienen für sich und Pia und Pierre
und im Urlaub gefahren sind sie seit Jahren schon nicht mehr

Und sie wünscht sich einen fairen Mindestlohn
kennt das Angebot „höchstens drei Euro!“ welch ein Hohn
und sie sieht die Superreichen, ihre Yachten, Villen, ihre Parks
und sie denkt an die Worte von Karl Marx

Tom sitzt an seinem Schreibtisch, Tag für Tag und Stund um Stund
und schreibt sich an Bewerbungen die Finger wund.
Früher war er Fachverkäufer, dann hat der Laden zu gemacht
„ich find bald einen neuen Job“ hat er damals gedacht
Für elfhundert brutto hat er jetzt ein Angebot
das reicht für die Miete und zum Essen trocken Brot

und er wünscht sich einen fairen Mindestlohn
kennt das Angebot „höchstens drei Euro!“ welch ein Hohn
und er sieht die Superreichen, ihre Yachten, Villen, ihre Parks
und er denkt an die Worte von Karl Marx

So geht es nicht nur Tom und Lena, so geht es noch vielen mehr
mit Anstand und Moral ist es nicht mehr weit her
Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf
die Bosse nehmen die Not der Massen billigend in Kauf
Die Profitsucht, die Gier nach Geld
hat ihnen den Blick auf den Menschen verstellt

Und ich träume von einem gerechten Mindestlohn
kenn das Angebot „höchstens drei Euro!“ welch ein Hohn
und ich seh die Superreichen, ihre Yachten, Villen, ihre Parks
und ich denk an die Worte von Karl Marx

 

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Möge Friede und Gerechtigkeit mit Dir gehen

Möge Friede und Gerechtigkeit mit Dir gehen,
Gottes Engel dich behüten bis wir uns wieder sehn
Möge Frust und Leid Dein Herz nicht verwandeln zu Stein
mögest Du im Streit offen für Versöhnung sein

Die Welt ist hart, und oft ungerecht
was aus der Ferne glänzt ist in Wirklichkeit oft schlecht
Der Wolf tarnt sich allzu oft als Schaf,
und die beste Tarnung für das Böse ist brav.
Doch gib Frust und Resignation keine Chance
bewahre deinen Charakter, lebe aktiv, nicht in Trance

Wer fair handelt geht oft ein, und ein Schwein macht das Geschäft,
die Skrupellosen drehn die Räder und führen das Heft,
die fiesen und Gemeinen ziehen oft das große Los,
Menschen mit Charakter sitzen in der Zuschauerbank bloß
Doch lass dich nicht anstecken von Macht und Geldbesessenheit
bewahre Solidarität und Gerechtigkeit

Zum Leben gehört Frieden, aber auch Streit,
der manchmal zusammenführt, manchmal auch entzweit
Wenn es so passiert, dann muss es auch so geschehn,
nicht mit jedem Menschen kann man den Lebensweg zusammen gehen.
Was immer der Grund ist, wiegt er auch sehr schwer,
vermeide Lügen und Intrigen, sondern streite fair

Schlaflos

Ein wirrer Traum von einem sprechenden Tier
ich werde verfolgt, und niemand hilft mir,
werde bedrängt, gepeinigt und in dieser Not
wache ich auf, kurz vor meinem Tod.

Ref. Ist es Stress auf der Arbeit, der billige Wein,
was mir den Schlaf raubt? Ich schlaf nicht mehr ein.
Ist es Stress auf der Arbeit, der billige Wein?
Ich liege nachts wach, und ich bin allein.

Ich schlaf kurz nach drei sturzbetrunken ein
und vier Stunden lang schlaf ich wie ein Stein.
dann bin ich hellwach, wälz mich hin- und her
würde gern weiterschlafen, doch das geht nicht mehr

Ref. Ist es Stress auf der Arbeit, der billige Wein,
was mir den Schlaf raubt? Ich schlaf nicht mehr ein.
Ist es Stress auf der Arbeit, der billige Wein?
Ich liege nachts wach, und ich bin allein.

Ich bin hundemüde, um Mitternacht schon,
dass ist Frühaufstehns und harter Arbeit Lohn
kaum lieg ich im Bett fallen die Augen mir zu
doch schon um fünf ist es vorbei mit der Nachtruh

Ref. Ist es Stress auf der Arbeit, der billige Wein,
was mir den Schlaf raubt? Ich schlaf nicht mehr ein.
Ist es Stress auf der Arbeit, der billige Wein?
Ich liege nachts wach, und ich bin allein.

 

Herbstblatt

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Foto: Herbstblatt

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Die Nachbarin

1 Die Frau kennt mich von früher, sie wohnt fast nebenan,
sie bat um ein paar Euro, sie wär grad etwas klamm
nächste Woche gäb sie mir es zurück
ich geb ihr was, natürlich, vielleicht hab ich ja Glück

2 Die Woche ging vorüber, die Frau kam nicht mehr
ich dachte sie kommt später, sie hat es eben schwer
doch auch am nächsten Monatsanfang kam sie nicht,
seh ich sie auf der Straße, senkt sie das Gesicht

Refrain:
Die paar Euro machen mich nicht ärmer als ich bin
sie würde sie gerne zurückgeben, doch sie kriegt es nicht hin.
Einmal gestrandet, und gefangen in HARZ IV
das Elend dieser Welt ist ganz nah bei mir

3 Zwei Kinder, keine Lehre, vom Mann getrennt
Nutzloser Teil der Gesellschaft, die nur Leistung kennt
keine Zukunft, keine Chance, als Fall abgehakt
Und immer dieser Scham, der an der Seele nagt

Refrain

4 Neulich hab ich sie gesehn, als sie Pfandflaschen sammeln war
Zwei Tüten Wohlstandsmüll sind gutes Geld in bar.
Ich stell mich vor den Spiegel, schau mir ins Gesicht,
Mein Geld von dieser Frau zurück haben, das will ich nicht.

Refrain:
Die paar Euro machen mich nicht ärmer als ich bin
sie würde sie gerne zurückgeben, doch sie kriegt es nicht hin.
Einmal gestrandet, und gefangen in HARZ IV
die paar Euro, die schenk ich ihr

Nur in Afghanistan

Wir kämpfen für Frauenrechte mit Panzern in Afghanistan
bauen Schulen und Kindergärten und vertreiben die Taliban
bringen Demokratie und statt Scharia faire Rechtssprechung
verbannen die Burka, beenden Peitschenhiebe und Steinigung
Ayşe aus Bingen ist 14 Jahre und hat ein bildhübsches Gesicht
doch mehr von ihrer Schönheit sieht man unter ihrem Kopftuch nicht
Vom Schwimmunterricht in der Schule ist sie aus Glaubensgründen freigestellt.
Sie lebt in und leidet unter der deutsch-islamischen Welt
Nach der Schule geht sie brav nach hause wo man nur türkisch spricht
dort hilft sie der Mutter beim Haushalt das ist als Tochter ihre Pflicht
Klassenfahrten und Discobesuche erst recht Sexualunterricht
sind ihr verboten das erlaube ihre Religion nicht
Sich wie ihre Freundinnen schminken, das ist ihr untersagt
einem Jungen auch nur nachzusehen, hat sie noch nie gewagt
Ihre Brüder, Schwager, Cousins, wachen über sie
ein freies Leben führen, ist ihr klar, das kann sie nie.
Nesrin aus Kirn war grade 15, da wurde sie vermählt
mit ihrem Cousin Hasan der war für sie schon lange erwählt
die deutschen Behörden schauten zu, haben nichts getan
für Frauenrechte und Selbstbestimmung kämpft Deutschland nur in Afghanistan

 

Foto: Herbstblatt

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Foto: Herbstblatt

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laber blubber schwall

1 ich fahr in aller Frühe zur Arbeit mit dem Autobus,
ich krieg noch keinen Ton heraus und ich red nur wenn ich muss
zwei Reihen vor mir sitzt eine junge Frau, um die zwanzig wird sie sein
und die quasselt in einem fort in ihr Telefon hinein

Ref: Macht öffentlich einen Seelenstrip, plaudert wie ein Wasserfall
laber blubber schwall, laber blubber schwall

2 abends nach getaner Arbeit fahr ich mit dem Bus wieder heim
nach zwei Stationen steigt eine Halbwüchsige ein
zahlt ihr Ticket mit der einen Hand, die andre hält sie am Ohr
und funkt in schönster Teeniesprache „krass, ey Alter, boahr!“

Ref: Die nimmt kein Blatt vor den Mund, quatscht wie ein Wasserfall
laber blubber schwall, laber blubber schwall

3 Ich geh aus besondrem Anlass mit meiner Liebsten ganz chic aus
ganz gepflegt gönnen wir uns heute einen Festtagsschmaus
Andächtig still betreten wir das teure Restaurant
da seh ich doch den Ober mit dem Handy in der Hand

Ref: der quatscht mit wem auch immer wie ein Wasserfall
laber blubber schwall, laber blubber schwall

4 Während ich mich noch ärger spür ich in meiner Hose ein Vibriern
das ist mir irre peinlich, doch ich kann`s nicht ignoriern
Ein entfernter Schwager sucht die Kommunikation
textet mich zu das ist schlimmste Ohr-Penetration

Ref: Da platzt mir doch das Trommelfell mit nem fürchterlichen Knall
laber blubber schwall, laber blubber schwall

 

Vater werden ist gar nicht so schwer

1 Vater werden ist gar nicht so schwer
Vater sein schon etwas mehr
Zärtlichkeit, Geduld und ganz viel Liebe
sind nicht die stärksten männlichen Triebe
darum wird Mann es auch nicht von jetzt auf gleich
ein echtes Männerherz wird erst nach neun Monaten weich

2 Doch manchmal werden auch Ausnahmen gemacht
werden Regeln ignoriert, die sich Gott erdacht
und so konnte ich mir Zeit ersparen
um ein Kind von fast acht Jahren,
als Sohn zu bekommen, und das bist du
und du hast mich sofort akzeptiert, das ist der Clou

Ref. Ein Trotzkopf manchmal und ein Frühaufsteher
ein Niemals freiwillig-ins-Bett Geher
ein Wirbelwind, ein Schmusekind, mein Kind.

3 Das Leben ist interessant, dir könnte etwas entgehn,
und so betrachtet kann ich schon verstehn,
schlafen ist für dich verlorene Zeit
abends zeigst du keine Spur von Müdigkeit
und ohne Gute-Nacht-Geschichte machst du
sowieso auf keinem Fall die Augen zu.

4 Dein Kinderzimmer ist dein Entwicklungslabor
an Kreativität macht dir keiner was vor
mit Fischer Technik und Lego wird getüftelt und probiert
mit Stiften und Papier die schönsten Bilder kreiert
aus riesen Kartons werden Höhlen gebaut
so dunkel dass sich da kein Erwachsener reintraut

Ref.       Du Tüftler und Du Frühaufsteher …

5 Doch manchmal kannst du auch richtig bockig sein
da findest du Lukas und Mama ganz gemein
dann wird gezetert und dann gibt es Geschrei
doch meistens geht das schnell vorbei
dann lachst du und vergisst deine Wut
dann liebst du uns wieder dann ist alles wieder gut

Ref.       Du Trotzkopf und Du Frühaufsteher …

 

Foto: Herbstblatt

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